Unsere Umweltziele – zentrale Maßgabe für den Betrieb

In der letzten Ausgabe der "WADaktuell" wurde die Artikelserie „Umweltmanagement“ eröffnet, in der in regelmäßigen Abständen das Umweltmanagement der WAD GmbH näher betrachtet werden soll. Damit soll deutlich werden, welchen Beitrag wir zum Umweltschutz in unserer Region leisten.

Ein wesentlicher Bestandteil des Umweltmanagements sind die festgelegten Umweltziele. Diese werden in Zusammenarbeit mit Geschäftsführung, Technischen Leitern und dem Umweltmanagement-Team jährlich aktualisiert. In der regelmäßigen Überprüfung werden aktueller Entwicklungsstand der beschlossenen Maßnahmen, messbare Erfolge, Chancen und Risiken beleuchtet und neue Ziele formuliert. Dabei ist natürlich zu beachten, dass die Ziele mit der Umweltpolitik und Compliance von Unternehmen und des AZV in Einklang stehen. Darüber hinaus werden technologische Optionen, die finanziellen Anforderungen sowie die Umsetzbarkeit der definierten Umweltziele in Betracht gezogen. 

 

Die zuvor erarbeiteten Umweltaspekte mit ihren Chancen und Risiken dienen als Basis der Formulierung und Gewichtung von Umweltzielen.

Die aktuellen Umweltziele der WAD GmbH sind:

  • Energieeinsparungen
  • Verringerung der Transportleistungen bei der Klärschlammentsorgung
  • Verringerung der Gewässerbelastung
  • Fremdwasserausgrenzung
  • Erhaltung der Biodiversität

Das klingt erst einmal sehr allgemein. Hinter jedem Umweltziel stehen jedoch mehrere ganz konkrete, termininierte Maßnahmen.  Dabei werden Verantwortlichkeiten festgelegt, detaillierte Maßnahmen beschrieben, vorgenommen und, wenn möglich, in messbaren Größen definiert.

 

Energieeinsparungen

Hinter diesem Ziel standen bzw. stehen folgende Maßnahmen:

  • Die Erneuerungen der Blockheizkraftwerke (BHKW) der zentralen Kläranlagen Weidensdorf und Niederdorf mit dem Ziel, die Spitzenleistungen der BHKW zu erhöhen und durch neue energieeffiziente Module den Anteil der eigenerzeugten Energie durch die Verbrennung des entstandenen Faulgases zu erhöhen und noch effizienter zu werden. Damit sinkt der Anteil an zugekaufter Energie. Das rechnet sich wirtschaftlich für das Unternehmen und insgesamt steigt der Nutzungsgrad der erneuerbaren Energieerzeugung.
  • Ein intelligentes Energiemanagement, das jedoch nicht nach ISO 50001 zertifiziert ist, ermöglicht es uns, durch eine gezielte Aggregatsteuerung Lastspitzen zu vermeiden. Hierbei wurden und werden alle Verbraucher auf den Prüfstand gestellt, inwieweit eine prozessgesteuerte Zuschaltung verzögert werden kann. Dabei prüft die Steuerungstechnik, inwieweit einzelne Aggregate betrieben werden müssen und regelt diese Anlagenteile entsprechend. Hier wird bei entsprechender Gasproduktion und Gasspeicherkapazität ein autarker Anlagenbetrieb angestrebt.
  • Der Umbau der Gasstrecke der zentralen Kläranlage Weidensdorf hin zu einer energieeffizienten Verfahrenstechnik führte durch die bessere Prozessführung und die damit optimierte Erwärmung und Kühlung des Gases zu Energieeinsparungen. Ein vorher notwendiger Wärmetauscher wird jetzt nicht mehr benötigt.
  • Bei einer Neuanschaffung von Aggregaten wird neben der Wirtschaftlichkeit selbstverständlich auch die Energieeffizienz geprüft. Somit lassen sich manche Maßnahmen auch über För­dergelder von Bund und Land mitfinanzieren.
  • Stromeinsparungen sollen – auch in der Verwaltung – durch den Einsatz von LED-Lampen realisiert werden.

 

Verringerung der Transportleistung

Dieses Umweltziel betrifft den zu entsorgenden Klärschlamm und wird über stetige Optimierungen der Schlammentwässerungen in den  zentralen Kläranlagen in Weidensdorf und Niederdorf realisiert. Dazu wurde beispielsweise 2019 die Schlammentwässerungsanlage der Kläranlage Weidensdorf durch ein neueres, energieeffizientes Aggregat ersetzt. Dies liefert ein besseres Entwässerungsergebnis. Der Trockensubstanzgehalt konnte dadurch dauerhaft um 2% gesteigert werden und die entsorgte Menge Klärschlamm verringert sich. Das spart CO2 beim Transport des entwässerten Klärschlamms zur schlussendlichen thermischen Entsorgung.

 

Verringerung der Gewässerbelastung

Auch hinter diesem Umweltziel stecken verschiedene große und aufwändige Einzelmaßnahmen:

  • Durch die Erneuerung der veralteten Kläranlage in der Grumbacher Straße in Reichenbach wurde die Reinigungsleistung wesentlich erhöht.
  • Mit dem Anschluss kleinerer Kläranlagen an große zentrale Anlagen wurde und wird  die Belastung von kleineren Gewässern wesentlich verringert. Zudem verbessert die Mitbehandlung in größeren Anlagen die Reinigungsleistung der Frachten. Ein Beispiel für diese Maßnahmen ist die Kläranlage Callenberg oder die für 2022 geplante Ablösung der Kläranlage Wüstenbrand.
  • Parallel dazu gibt es verschiedene kleinere Projekte, die darauf abzielen, die benötigten Reinigungsleistungen in den Kläranlagen stetig zu verringern.

 

Fremdwasserausgrenzung

Dieses Umweltziel gewinnt zunehmend an Bedeutung. Als Fremdwasser bezeichnet man Wasser, das ungewollt in die Kanalisation gelangt und zusammen mit dem Abwasser (unabhängig ob auf der Mischwasser-, Regenwasser- oder Schmutzwasserkanalisation) zu den Behandlungsanlagen geführt wird. Das zusätzliche Fremdwasser stammt aus Grundwassereintritten oder Fehlaufbindungen. Durch aufwändige Sanierungsmaßnahmen in der Kanalisation sollen die Fremdwassermengen reduziert werden. Das verringert den Aufwand an Betriebsmitteln und den Strombedarf.

 

Biodiversität

Neben diesen direkt fachlichen Themen der Abwasserbehandlung, strebt die WAD GmbH auch danach, periphere Umweltbelange zu verbessern. So ist es ein erklärtes Umweltziel, zum Erhalt der Biodiversität beizutragen. Auf unseren Anlagen werden die Wiesen nur zweimal im Jahr gemäht. Das Ende der Blütezeit der Gräser und Blumen wird bis zur ersten Mahd im Jahr abgewartet. Damit stehen auch unsere Grünflächen den Insekten als Lebens- und Nahrungsraum zur Verfügung.

 

Fazit

Die aufgeführten Umweltziele lassen sich in ihrem Ergebnis als Umweltkennzahl darstellen. Die WAD GmbH definiert  zurzeit acht Umweltkennzahlen, die im nächsten Beitrag vorgestellt werden.    

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